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Die Fachtagung wird größtenteils mit Mitteln der Europäischen Union finanziert

EINFÜHRUNG

Die Migrationspolitik obliegt derzeit der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten. Dennoch wird seit einigen Jahren ein zunehmender Bedarf nach einer Koordinierung auf EU-Ebene deutlich. Die aktuellen Ereignisse haben diese Erwartung sogar noch weiter verstärkt.

Als letzte Maßnahme in diesem Zusammenhang veröffentlichte die Europäische Kommission am 3. Mai eine Mitteilung zum Thema Migration, in der die verschiedenen Ausrichtungen der Migrationspolitik noch einmal verdeutlicht werden:

  • Strenges Vorgehen bei illegaler Einwanderung
  • Förderung einer legalen Einwanderung als notwendige Maßnahme im Hinblick auf die demografischen und wirtschaftlichen Schwachpunkte der alternden europäischen Gesellschaften

    Auch wenn die CESI diese Diskussion kennt, liegt es nicht in ihrer Absicht dazu Stellung zu beziehen. Vielmehr geht es der CESI darum, ihr Hauptaugenmerk auf die soziale Realität zu richten, um die Thematik zu verstehen und die Rolle des öffentlichen Dienstes auf sachdienliche Art und Weise im Sinne der Integration der Migranten auszurichten. Im Rahmen dieser eineinhalbtägigen Fachtagung möchte sich die CESI ganz bewusst auf die Fragen der Integration legaler bzw. „regulärer“ Migranten konzentrieren.
    Wir sprechen dabei bewusst von „Migranten“ und nicht von „Einwanderern“. Damit wollen wir zeigen, dass die Probleme nicht allein von unserem Standpunkt als Aufnahmeländer aus gesehen werden dürfen, sondern auch den Blickwinkel derjenigen, die zu uns kommen und mit uns zusammenleben berücksichtigen sollten.

    Das Seminar befasst sich in erster Linie mit den Aufgabenstellungen, Mitteln und Bedürfnissen der Beschäftigten der öffentlichen Dienste in der Interaktion mit Migranten, hier im Wesentlichen als Nutzer der öffentlichen Dienste der Europäischen Union.

    Nach Einführung in die Migrationsthematik und ihrer quantitativen Darstellung befassen sich die Fachreferate mit den nationalen Erfolgsmodellen im Bereich Integration.
    Im Anschluss an die Präsentationen und Debatten finden drei Workshops statt, die es uns ermöglichen nähere Aspekte des Themas zu diskutieren:

  • Die Rolle der Beschäftigten öffentlicher Dienste in der Interaktion mit Migranten
  • Die Förderung der Integration der Migranten durch den Öffentlichen Dienst auf der 
lokalen Verwaltungsebene
  • Kulturelle und sprachliche Integration der Migranten

    Der französische Philosoph Paul Ricoeur betonte im Jahre 1997, dass eine der Ursachen für das fehlende Verständnis darin liege, nie selbst ein Fremder gewesen zu sein. Doch was bedeutet es eigentlich, ein Fremder zu sein bzw. es irgendwann nicht mehr zu sein? All dies sind Fragestellungen, die die Reflexionsarbeit und den Austausch im Zuge dieser Fachtagung unterstützen werden.


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    Grußwort

    Im Namen des Verwaltungsrats der CESI-Akademie Europa freue ich mich, Sie am 29. und 30. September anlässlich unserer Fachtagung zum Thema „Öffentlicher Dienst und Integration von Migranten in die Europäische Union“ in Wien wiederzusehen.

    Persönlich freue ich mich ganz besonders, Sie in unserer schönen Stadt Wien begrüßen zu dürfen.
    Mit der Unterstützung unserer österreichischen Mitgliedsgewerkschaft GÖD, deren Vorsitz Fritz Neugebauer innehat und dessen erster Vizepräsident ich bin, dem Fachwissen der Redner wie auch den Beiträgen eines jeden einzelnen von Ihnen, die Sie allesamt über eine weitreichende Erfahrung aus dem Kontext Ihrer jeweiligen nationalen Gegebenheiten verfügen, freue ich mich über einen regen Austausch über die Thematik der Integration von Migranten.
    Es ist hinlänglich bekannt, dass das österreichische Kaiserreich in der Vergangenheit ein regelrechtes Mosaik aus Völkern, Kulturen und Religionen darstellte. Einige sehen darin sogar in gewisser Weise eine Vorstufe des heutigen Europa. Aufgrund dieser Geschichte und seiner geografischen Lage steht es Österreich heute mehr denn je zu, andere an seinen Erfahrungen bei der Integration von Migranten teilhaben zu lassen. Ein Beweis sowie ein gutes Beispiel dafür ist die aktive Integrationspolitik der Stadt Wien, die allein die Hälfte aller Migranten in Österreich aufnimmt.
    Ich freue mich daher sehr, dass den Vertretern aus meinem Land, aber auch den verschiedenen Rednern der Europäischen Union bei dieser Fachtagung eine besondere Position eingeräumt wird. Dies gibt uns die Möglichkeit, ganz unbefangen über die Rolle des öffentlichen Dienstes bei der Integration von Migranten auszutauschen, die gewiss einen Stützpfeiler des sozialen Zusammenhalts in Europa darstellen.
    Ich wünsche Ihnen allen eine gute und bereichernde Fachtagung!

    Wilhelm GLOSS, Präsident der CESI-Akademie Europa